Was bin ich wert? Preise, Gagen & das Selbstwertgefühl dahinter

„Was würdest du für so einen Auftritt verlangen?“
Die Frage fällt oft in Coachings, in Proberäumen, in WhatsApp-Chats mit Musikerfreundinnen.

Und meistens ist die Antwort: „Puh, gute Frage... Kommt drauf an.“

Kommt drauf an. Auf wen? Auf das Budget? Auf die Angst, „zu teuer“ zu sein?
Oder auf deinen eigenen Wert?

Wenn wir im Musikbusiness von Preisgestaltung und Gage sprechen, reden wir nicht nur über Zahlen. Wir reden über das, was du dir selbst zutraust. Und was du dich traust, dafür zu stehen.

Ich erinnere mich gut: Mein erster Moment, als ich eine ordentliche Gage vorgeschlagen habe, war nicht selbstbewusst. Ich hab gezögert, meine Stimme wurde leiser. Ich dachte, die Person am anderen Ende würde gleich lachen.

Sie hat nicht gelacht. Sie hat genickt und gesagt: „Klar, das klingt fair.“
Und ich hab zum ersten Mal begriffen: Ich war das, was mich klein gehalten hat. Nicht der Markt.

Hier sind drei Dinge, die du über deinen Wert wissen solltest – und wie du ihn sichtbar machst:

1. Du darfst Standards haben – und kommunizieren
Was brauchst du für ein Set von 45 Minuten? Technik, Anfahrt, Vorbereitung, Gage?
Schreib dir deine Mindestbedingungen auf. Nicht zum Posten – für dich.
So wirst du sicherer im Gespräch. Und du verlierst dich nicht im „Was-wär-noch-machbar?“-Modus.

2. Verhandle mit Haltung, nicht aus Mangel
Du musst nicht jedes Angebot annehmen.
Wenn jemand sagt: „Wir haben leider nur 200 Euro“, darfst du antworten:
„Das liegt unter meinem Mindesthonorar, aber wenn ihr an einem anderen Termin nochmal anfragt, sehr gerne.“
Du bist nicht arrogant. Du bist professionell.

3. Deine Gage ist auch ein Signal an andere Musiker*innen
Wenn du dich zu billig verkaufst, wird das zur Norm für alle anderen.
Wenn du für deinen Wert einstehst, hebst du das Feld.
Gerade als Frau im Musikbusiness. Gerade als kreative Selbstständige.

Und wenn du unsicher bist: Hol dir Feedback. Frag Kolleg*innen, tausch dich aus.
Denn dein Wert entsteht nicht durch Likes, sondern durch Klarheit, Haltung und Erfahrung.

Du darfst Preise nennen, ohne dich zu rechtfertigen.
Du darfst gut leben von dem, was du liebst.
Du darfst mehr verlangen und genau dadurch mehr geben.

Liebe Grüße

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Deine Musik darf wirken, auch ohne Output-Marathon

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