Musik veröffentlichen in der Weihnachtszeit: Segen oder Sichtbarkeits-Falle?
Es klingt erstmal nach einem schönen Gedanken:
„Ich will meinen Song noch vor Jahresende rausbringen.“
Vielleicht hast du das ganze Jahr an deiner Musik gearbeitet. Vielleicht ist es ein persönlicher Track. Vielleicht denkst du: „Wenn ich jetzt nicht veröffentliche, fühlt sich alles unvollständig an.“
Aber: Dezember ist kein normaler Release-Monat.
Die Menschen sind müde. Die Feeds sind voll mit Glühwein, Schneefotos und Geschenkideen. Playlists werden von Weihnachtssongs dominiert – und selbst die größten Namen kämpfen um Aufmerksamkeit.
Was also tun, wenn dein Release trotzdem im Dezember stattfinden soll, oder muss?
Hier drei clevere Strategien, die du wirklich anwenden kannst:
1. Der Soft Drop mit Nachbrenner
Lass den Song im Dezember still erscheinen, ohne große Promo.
Nutze die ruhige Zeit für internes Testen (z. B. Spotify Ads, Content-Vorbereitung, Mood-Clips).
Und starte die echte Kampagne im Januar, wenn das Publikum wieder aufnahmefähig ist.
So kannst du z. B. mit einem emotionalen Neujahrs-Reel einsteigen:
„Neues Jahr, neue Perspektive, dieser Song hat mich durch den Winter getragen.“
2. Emotional verbinden, nicht nur bewerben
Gerade im Dezember funktioniert Werbung nicht mehr über Lautstärke, sondern über Gefühl.
Erzähl in deiner Caption, warum du diesen Song genau jetzt rausgebracht hast.
Beispiel:
„Ich hab diesen Song geschrieben, als ich mich im Winter komplett verloren gefühlt hab. Vielleicht ist er für dich gerade genau richtig.“
Erstelle visuelle Reels mit Wärme (Lichter, Familie, Rückzug, Schnee), die zu Feiertagsstimmung passen, das funktioniert oft besser als standardmäßige „Out now!“-Posts.
3. Sammle Pre-Saves & Feedback als „Testlauf“
Wenn du merkst, dass du lieber im Januar launchen würdest, aber die Deadline drängt,
nutze Dezember, um mit Pre-Save-Kampagnen zu starten, kleine Circle-Feedbackrunden zu machen und deine Community einzubinden.
So wird der Song nicht einfach „abgehakt“, sondern Teil deines 2026-Starts.
Du bist Musiker*in, nicht nur Content-Managerin.
Wenn dein Song jetzt raus will, vertraue dir. Aber sorge dafür, dass er gesehen und gehört wird.
Nicht durch mehr Lärm. Sondern durch Timing, Gefühl und Strategie.
Liebe Grüße